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Funktionsweise

Das Parkpilotmodul steuert und verarbeitet die Messwerte der an Front und Heck platzierten Ultraschallsensoren und gibt über Warntöne bzw. optisch (bei Modellen mit Rückfahrkamera, bzw. mit entsprechendem Mod im Kombiinstrument) Hinweise auf mögliche Kollisionen.

Die Modulelektronik startet mit anlegen der Betriebsspannung durch einschalten der Zündung (Klemme 15) und Empfang der CAN-Bus Nachricht „Zündung ist AN“ (ID 048, Byte D4 mit Wert >= 0x21).

Das PAM kennt mehrere Betriebszustände, von „Deaktiviert“ bzw. „Nicht vorhanden“, über „PDC mit Sensoren nur hinten“ bis „PDC mit Sensoren vorn und hinten“. Bei anderen Fahrzeugmodellen wie z.B. dem Focus oder dem neuen Mondeo wird das PDC-System um vier weitere, seitlich angebrachte Sensoren komplettiert und garantiert damit eine lückenlose Rundumerfassung von Hindernissen. Dies ist z.B. für die automatische Einparklenkhilfe notwendig.

In welchem Betriebszustand es sich selbst sieht (wonach sich auch die nachfolgenden Systemtests richten) ermittelt das PAM gleich nach dem einschalten durch mitlesen der vom BCM ausgesendeten CCC und herausfiltern des entsprechenden PDC-Modus Bytes. Wird diese Information nicht gesendet oder vom Modul nicht empfangen, wird ein DTC U0422 gespeichert („Kommunikation zum BCM gestört“).

Zunächst überprüft das Modul alle angeschlossenen Komponenten. Jeden Ultraschallkopf wird „initialisiert“ und damit seine Kommunikationsfähigkeit und Funktion sichergestellt. Die Signalleitung des PDC-Schalters wird überprüft. Sie darf nicht längere Zeit LOW sein, sonst liegt ggf. ein Masseschluß vor. Die Status-LED wird überprüft, sowie der Innenwiderstand der beiden Lautsprecher.

Wird hierbei auch nur eine einzige nicht betriebsbereite Komponente erkannt geht das System auf Störung und es ertönt (sofern funktionsfähig) ein langer Dauerton als Warnsignal im hinteren Lautsprecher. Sollte dieser defekt sein, im vorderen. Gleichzeitig blinkt (ebenfalls sofern funktionsfähig) die Status-LED im PDC-Schalter 6mal hintereinander und geht dann aus. Nun sollte der Fahrer gewarnt sein, das die Einparkhilfe nicht aktiv ist. Jeder weitere Versuch das Modul in diesem Zustand zu aktivieren wird durch 6maliges blinken der Status-LED quittiert. Das Modul verbleibt inaktiv bis es erneut gestartet wird. Zusätzlich wird ein DTC (Fehlercode) gespeichert, welcher Aufschluß über die gefundene Fehlerursache gibt.

Durch Druck auf den PDC-Taster (Schaltsignal nach Masse) oder einlegen des Rückwärtsganges (CAN-Bus Nachricht vom BCM) wird das System aktiviert. Voraussetzung ist, das die vorherige Initialisierung störungsfrei durchlaufen wurde und das Fahrzeug sich nicht schneller als 15 km/h bewegt. Die aktivierung wird durch dauerhaftes leuchten der Status-LED im PDC-Schalter angezeigt.

In diesem Zustand werden nahe Gegenstände die durch die vorderen Ultraschallsensoren erkannt werden, durch einen hohen Piepton angezeigt, wobei das Intervall abhängig vom erkannten Abstand ist (je schneller, desto näher), bis schließlich ein Dauerton folgt. Dabei bestimmt immer der näheste an einem der vier Sensoren erkannte Gegenstand das Intervall. Gleiches gilt für die hinteren Sensoren, außer das die Tonlage des Pieptones dort tiefer ist. So kann man beides voneinander unterscheiden.

Betätigt man im aktiven Zustand den PDC-Taster erneut, wird das Parkpilotsystem wieder inaktiv. Wechselt man vom Rückwärtsgang in einen der Vorwärtsgänge bleibt das System so lange aktiv, bis die Fahrgeschwindigkeit 15 km/h übersteigt. Dann wird das System automatisch deaktiviert.

Nach dem ausschalten der Zündung verliert das Modul seine Versorgungsspannung von „Klemme 15“.

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  • Zuletzt geändert: Sat. 26.10.2019 19:22
  • von go4it