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CD-Wechsler nachrüsten

Die im Mondeo MK4 vFL angebotene Zusatzaustattung „Externer CD-Wechsler“ dürfte wohl zu den eher seltenen Dingen zählen die man heutzutage noch nachrüstet. Dennoch soll auch dieses Thema hier in einer Anleitung erklärt werden.

:i: Auch wenn der CD-Wechsler mit der Modellpflege zum FL nicht mehr angeboten wurde, so ist auch hier grundsätzlich eine Nachrüstung möglich. Mechanisch ist alles gleich zu behandeln, lediglich der Stecker im Kofferraum muss nachgerüstet werden.

  • ELM327-Adapter
  • ForScan mit erweiterter Lizenz zur Modulprogrammierung
  • CD-Wechsler:
    • Ford-Teilenummer: 7S7T-18C830-AA
    • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1461148
  • Halterahmen für den Einbau im Kofferraum:
    • 1 Stk.:
      • Ford-Teilenummer: 7S7T-8983-FC
      • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1550567
    • 1 Stk.:
      • Ford-Teilenummer: 7S7T-8983-EB
      • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1483209
    • 2 Stk.:
      • Ford-Teilenummer: 7S7T-8983-GA
      • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1466817
  • CD-Wechsler Kundststoff-Abdeckung:
    • Ford-Teilenummer: 7S71-19C172-BC3ZHE
    • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1482827
  • 4 Stk. Schraube mit Deckel für Abdeckung:
    • Ford-Teilenummer: W706999 S901
    • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1490645
  • Abdeckung mit Ausschnitten für CD-Wechsler (Turnier, beifahrerseitig):
    • Ford-Teilenummer: 7S71-N31148-BK3ZHE
    • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1786109
  • Befestigungsschrauben/Muttern:
    • 5 Stk. Befestigungs-Mutter:
      • Ford-Teilenummer: W700832 S440
      • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1382019
    • 5 Stk. Befestigungs-Schraube (M6 x 16 mm):
      • Ford-Teilenummer: W702928 S442
      • Ford-Bestellnummer (FINIS): 1430179
  1. Den Kofferraumboden herausnehmen
  2. Die Schaumstoffteile darunter entfernen
  3. Die hintere Abdeckung vom Kofferraum abziehen
  4. Das Rollo herausnehmen
  5. Die Abdeckung (Rollo-Gleitschiene) entfernen
  6. Rechtes Filz-Formteil entfernen

Wenn vom Kabelbaum alles für den Anschluss eines CD-Wechslers vorgesehen ist, dann befindet sich in der Nähe vom PDC-Modul ein solcher Stecker:

Fehlt der Stecker kann man diesen nachrüsten (siehe „Option FL“)

Hiermit wird der CD-Wechsler angesteckt:

Im Wesentlichen enthält der Stecker Pinbelegung, Anschlußstecker für CD-Wechsler (C4ME42-C) die Stromversorgung (+12V) für den Wechsler, welche im Bereich des Kofferraums abgegriffen wird (hinterer Sicherungskasten).

Dann ist eine abgeschirmte Stereo-Audioleitung (4-adrig, 0,35 mm² pro Ader, am besten paarweise verdrillt) auf der Beifahrerseite nach vorn ins Armaturenbrett zum Quadlock Stecker am Radio.

Neben den Audioleitungen wird dann noch der MM-CAN Bus benötigt welcher ebenfalls mit einem verdrillten Adernpaar zum Quadlock geführt wird.

:i: Hierfür eignen sich z.B. geschirmte (STP) 1G Netzwerk Patchkabel hervorragend. Die haben 4 verdrillte Doppel-Adernpaare und sind pro Paar geschirmt.

Nun sollte das Ergebnis so aussehen:

Aus welchen Gründen auch immer muss beim nachrüsten der Wechsler mit der Fahrgestellnummer (VIN) des Fahrzeugs programmiert werden. Ansonsten erhält man im Radio-Display die Meldung „CD-Wechsler Fehler“. Dies kann grundsätzlich mit der Diagnosesoftware „ForScan“ erledigt werden. Diese bietet in einer erweiteren Lizenz (welche auch kostenfrei erhältlich ist) die Möglichkeit zur Modulprogrammierung. Hier wird nach erfolgter Nachrüstung der Wechsler als „CDP“ Modul angezeigt:

Wählt man dieses Modul aus, erhält man die aktuell darin gespeicherten Daten:

Dies ist im Grunde nichts anderes als die hexadezimale Kodierung der Fahrgestellnummer (VIN). Bringt man die Bytes in einen Hex-Editor (z.B. HxD) sieht das so aus:

Offset(h) 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 0A 0B 0C 0D 0E 0F
00000000  57 46 30 47 58 E5 58 47 42 42 47 E4 37 55 33 32  WF0GXåXGBBGä7U32
00000010  32 9E 39 37 EC                                   2ž97ì

Man erkennt die VIN aber auch jeweils ein „anderes“ Byte dazwischen. Das sind Prüfsummen-Bytes. Lässt man die einfach weg, erhält man hier im Beispiel die Fahrgestellnummer WFG0GXXGBBG7U32297.

Wollen wir nun unsere eigene VIN dort einkodieren, müssen wir diese nur in die Hexadezimalschreibweise umformulieren und die Prüfsummen-Bytes berechnen die jeweils am Ende einer jeden Bytesequenz steht. Der Berechnungsalgorithmus ist simpel: Es werden einfach alle Bytes, inkl. der Speicheradresse mit Überlauf auf einem Byte addiert.

Nehmen wir nun exemplarisch diese VIN als unsere eigene an WF0GXXGBBG0X00000. Dann fügen die Zeichen in den ASCII-Bereich eines Hex-Editors ein und erhalten diese Bytesequenz:

Offset(h) 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 0A 0B 0C 0D 0E 0F
00000000  57 46 30 47 58 58 47 42 42 47 30 58 30 30 30 30  WF0GXXGBBG0X0000
00000010  30                                               0

Die Bytes der VIN zerteilen wir jeweils in 5er Blöcke:

57 46 30 47 58
58 47 42 42 47
30 58 30 30 30
30 30
</codE>

Nun wandeln wir die Kodieradressen ebenfalls in Bytefolgen um. Dazu werden diese einfach von rechts nach links als Byte-Paare geschrieben. Aus ''770-01-01'' wird die Bytefolge ''07 70 01 01'', usw. Das Ergebnis sieht dann so aus: <code>
07 70 01 01
07 70 01 02
07 70 01 03
07 70 01 04

Jetzt fügen wir noch beides zusammen, pro Zeile immer erst die Kodieradresse, gefolgt von den VIN-Bytes und erhalten diese Byte-Sequenzen:

07 70 01 01 57 46 30 47 58
07 70 01 02 58 47 42 42 47
07 70 01 03 30 58 30 30 30
07 70 01 04 30 30

Aus jeder Sequenz berechnen wir nun mit Hilfe des Windows Rechners die Prüfsumme. Hierzu stellen den Rechner über das Menü links oben auf den „Programmierer“ Modus um. Anschließend klicken wir auf „HEX“ (blauer Balken erscheint links daneben) und die Genauigkeit auf „BYTE“ (da steht beim Start „QWORD“. Einfach draufklicken bis dort „BYTE“ steht):

Die Bytes einer jeden Sequenz nun nacheinander über die Tastatur eintippen und mit „+“ addieren. Nach Addition des letzten Bytes erhält man als Ergebnis die Prüfsumme:

07 + 70 + 01 + 01 + 57 + 46 + 30 + 47 + 58 = E5
07 + 70 + 01 + 02 + 58 + 47 + 42 + 42 + 47 = E4
07 + 70 + 01 + 03 + 30 + 58 + 30 + 30 + 30 = 93
07 + 70 + 01 + 04 + 30 + 30                = DC

Nun entfernen wird von jeder Sequenz die vorderen 4 Bytes (Kodieradresse) und lassen die Prüfsumme als letztes Byte jeder Sequenz stehen:

57 46 30 47 58 E5
58 47 42 42 47 E4
30 58 30 30 30 93
30 30 DC

Zuletzt bringen wir die Bytes nun in eine Form das wir sie in die Eingabefelder beim ForScan einfügen können. Dazu paaren wir jeweil zwei Bytes von links nach rechts (DWORD):

5746 3047 58E5
5847 4242 47E4
3058 3030 3093
3030 DC

Diese DWORDs können wir nun direkt in die Eingabefelder einfügen:

770-01-01 : [5746] [3047] [58E5]
770-01-02 : [5847] [4242] [47E4]
770-01-03 : [3058] [3030] [3093]
770-01-04 : [3030] [DC]

Noch auf „Write“ klicken und der CD-Wechsler ist kodiert und funktioniert.

FERTIG!

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  • Zuletzt geändert: Wed. 01.11.2023 20:02
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