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Grundlegende Funktionsweise

Was steckt in so einem Steuermodul drin?

Die zahlreichen Steuermodule im Mondeo (wie in vielen anderen Fahrzeugen auch) sind im Grunde kleine Mini-Computer. Meist enthalten sie einen Mikrocontroller, welcher in einem Chip-Gehäuse wesentliche Funktionen eines Mini-Computers enthalten, wie eine CPU, RAM, Flash-Speicher/EEPROM, ggf. sogar ein Boot-ROM, I/O-Ports, Analog/Digial-Wandler, sowie diverse Schnittstellen wie z.B. CAN, SPI, LIN, usw.

Manche Mikrocontroller werden von den Modulherstellern gern und häufig eingesetzt, aber grundsätzlich gibt es eine Riesige Menge unterschiedlicher Bauteile für nahezu jeden Anwendungszweck. Hier mal, nur um mal ein Gefühl dafür zu bekommen was in so einem Ding steckt, der Chip aus einem Convers+ Kombiinstrument:

Dies ist ein Mikrocontroller vom Typ „MAC7116“ der Firma „Freescale Semiconductors“ (inzwischen aufgekauft und umfirmiert zu „NXP“). Die Pinbelegung sieht so aus:

und das Blockdiagramm der integrierten Komponenten so:

Ich denke das gibt schonmal einen guten Einblick wie komplex solche Chips sein können.

Wie arbeitet die Software in einem Modul?

Die meisten Module haben natürlich ein „Benutzerinterface“, also keine Tasten, LEDs, Bildschirme, womit sie mit einem Mensch kommunizieren könnten. Dafür sind sie auch garnicht ausgelegt. Sie sollten ihre Arbeit still im verborgenen tun. Ggf. werden Ereignisse die durch ihre Sensoren aufgenommen werden auf einem Bildschirm im Tacho oder Informationssystem (Radio) dargestellt.

Wie jeder Computer benötigen sie Software, die bestimmt wie sie sich zu verhalten haben. Und wie jede Software gibt es da auch Fehler und Verbesserungen. Mit diesen „Updates“ sind die Automobilhersteller insgesamt sehr zurückhaltend. Da es sich ja nunmal um ein sicherheitsrelevantes Produkt handelt werden nur die Dinge aktualisiert, die eine Gefahr für Mensch und Auto darstellen könnten oder eindeutig fehlerhaft sind. Auf Updates im Sinne von neuen Funktionen und Verbesserungen vom Hersteller wartet man meist vergeblich. Das Risiko eines unerwarteten Nebeneffektes ist den Herstellern auch viel zu groß. Das ist auch der Grund warum man von der Werkstatt in der Regel keine Softwareupdates erhält, selbst wenn man weiss das es welche gibt.

Und so bleibt dann oft nur die Sache selbst in die Hand zu nehmen…

Wie erhält ein Modul ein Update?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Firmware eines Steuermoduls zu aktualisieren. Generell kann man dies einmal im Fahrzeug durchführen, indem man einen CAN-Adapter anschließt und mit einer speziellen Software die Updates darüber in die Module programmiert. Oder aber auch ausserhalb vom Fahrzeug, mit einem ausgebauten Modul, welches man separat mit Strom und dem CAN-Bus versorgt. In der Regel wird zum Update kaum jemand sich die Mühe machen ein Modul auszubauen, daher ist das Update ausserhalb vom Fahrzeug nur für spezielle Anwendungsfälle (Reparatur, Umprogrammierung, etc.) notwendig.

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  • Zuletzt geändert: Sat. 26.09.2020 12:43
  • von go4it