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Funktion

„FordEtis IDS“ ist ein eigenständiges Produkt und hat zunächst mit IDS nichts zu tun. Hinter ETIS verbirgt sich ein mehrere Gigabyte großer, lokaler Webserver (Java basierend) welcher Dokumentationen (Schaltpläne, TSIs, Anleitungen) und Datenbanken (VIN, Teile, etc.) auf dem PC auf dem es installiert wird bereitstellt, aber genauso gut auch von anderen Rechnern im gleichen Netzwerk über einen Browser genutzt werden kann. Es ist also eher eine Serverinstallation. Ich bin noch nicht ganz klar darüber ob man für den reinen IDS Betrieb zwingend ein ETIS installieren muss.

Mit FJDS ist man nicht in der Lage PATS-Programmierungen durchzuführen. Dieses Feature ist nur dem „großen Bruder“ IDS vorbehalten.

Dieses unterstützt von Hause aus keine J2534-Passthrough Devices. Man benötigt entweder einen originalen VCM oder einen VCM-Clone mit entsprechend gepatchter IDS-Version oder eine gepatchte IDS-Version mit Unterstützung für das J2534 Device. Das Problem mit den Clones ist das man wie beim ELM gute und schlechte findet, die aber „von außen“ schwer unterscheiden kann.

Das Problem mit dem IDS-Patch ist das man entweder eine volle Software von irgendeinem russischen oder chinesischen Server runterladen muss die potentiell mit Viren und Trojanern vollgeseucht ist. Und das diese Versionen oft steinalt sind und die Installation auch nicht immer gelingt und wenn nur mit teils üblen Tricks wie Betrieb in einer VM, Rückstellung des PC-Datums, niemals ans Internet verbinden, usw. Die PATS Programmierung unterscheidet sich bei vFL und FL erheblich. Ab FL gibt es keine „freien“ INCODE Calculatoren mehr da sich das Verfahren geändert hat. IDS bietet hier auch keinen Dialog mehr an und ForScan und praktisch alles was sonst noch so auf dem Markt ist funktioniert nicht. Aber mit einem VCM und einem IDS allein ist es nicht getan. Selbst wenn man IDS offiziell lizenziert (bekommt) kann man damit noch lange nicht PATS programmieren. Hierfür bedarf es eines zusätzlichen Zuganges bzw. Freischaltung im Account. Diesen erhält man aber nur nach einer von Ford durchgeführten Zertifizierung, die allein Fachbetrieben zugänglich ist und sündhaft viel Geld kostet. Zudem unterscheidet sich die Funktionalität und Wirkungsweise von IDS später, abhängig davon ob man die Installation als „Dealer“ (also Ford-Händler) oder „Workshop“ (Werkstatt) durchführt. Wenn man also jemand kennt der bei Ford arbeitet und einem seinen Zugang „leihweise“ überlasst hat man Glück und kann alles machen. Ansonsten sollte man garnicht erst anfangen weil es eine Sackgasse ist. Dann doch lieber gleich zum Ford-Händler und hoffen das er die Änderungen die einem selbst so vorschweben auch umsetzen möchte. Entgegen vieler Falschaussagen im Netz kann auch ein VCM-I nach wie vor mit dem aktuellsten IDS benutzt werden. Die Einschränkung ist lediglich das damit nur Fahrzeuge bis Baujahr 2012/2013 programmiert werden können, jüngere benötigen dann wenigstens ein VCM-II oder VCM-III. Es ist sogar so das VCM-I nativ von IDS unterstütz wird, d.H. man benötigt den VCI-Manager dazu nicht, muss ihn also eigentlich garnicht installieren. Einzig muss man selbst den USB/Ethernet-Treiber von Realtek installieren, da dies nicht mehr Teil der IDS-Installation ist. Die PATS-Programmierfunktionen unterscheiden sich grundlegend zwischen Modellen mit Zündschloß und Keyless-Go Fahrzeugen. Bei denen mit Zündschloß besteht das PATS aus ABS, PCM und BCM, bei denen mit Keyless-Go aus ABS, KVM und BCM. Für alle gilt, fehlt eine der PATS Komponenten (abgesteckt, ausgetauscht, defekt) ist die Wegfahrsperre aktiv und ein Motorstart nicht möglich. Bei Fahrzeugen mit Keyless-Go kann man in diesem Zustand nicht einmal mehr die Zündung aktivieren, weil kein Schlüssel mehr erkannt wird. Bei denen mit Zündschloß funktioniert zunächst alles im Fahrzeug, außer das der Motor nicht startet. Für die PATS-Programmierung eines jeden Fahrzeuges ist eine permanente Internetverbindung notwendig (bei nativem, ungepatchtem IDS). Hier braucht es keine besonders große Bandbreite, aber stabil sollte sie sein. Handynetz Tethering würde ich da eher nicht empfehlen. Es gibt verschiedene Use-Cases für die PATS Programmierung: Austausch einer PATS-Komponente (ABS, PCM, BCM, KVM, je nach Bauzustand) wegen Defekt oder Upgrade Anlernen weiterer Schlüssel ans Fahrzeug (es müssen wenigstens 2 Originalschlüssel vorhanden und im Fahrzeug sein) Löschen von Schlüsselcodes aus dem PATS (wenn man z.B. komplett neue Schlüssel nutzen möchte weil man z.B. nur noch einen hatte und zwei neue anlernen will, oder man ein gebrauchtes Teil einbaut welches Schlüsselcodes vom Vorgänger enthält) Baut man eine gebraucht gekaufte PATS-Komponente in sein Fahrzeug ein sind da noch die Schlüsselcodes vom Spenderfahrzeug drauf. Führt man nun eine Synchronisation durch, hat man am Ende die 2 alten und seine eigenen 2 Schlüssel im System, also 4. Hier empfiehlt es sich vorher zu löschen. Beim Tausch einer PATS Komponente geht man zur „Synchronisation der Schlüsselcodes“ wie folgt vor: Zündschlüssel anlernen (alle die man als solche verwenden möchte, egal ob diese bereits im PATS bekannt waren oder nicht) Modulinitilisierung durchführen (dadurch werden die Schlüsselcodes auf allen PATS-Komponenten abgeglichen und hinterlegt. Man hat am Ende den größten gemeinsamen Nenner aller Schlüssel aller PATS-Komponenten) PATS lässt sich nur programmieren wenn alle PATS-relevanten Komponenten zur Laufzeit im Fahrzeug vorhanden sind, keine DTCs aufweisen und einwandfrei funktionieren. Die Einzelschritte die im IDS zu gehen sind, sind gut erklärt. In einem Wizrad-Stil kommt immer erst ein Screen auf dem steht was nun getan werden soll, zu tun ist oder umgesetzt wurde. Das wird dann immer mit einem „Haken“ quittiert und es geht weiter zum nächsten Schritt. Schritte die fehl schlagen können oder innerhalb einer bestimmten Zeit zu verrichten sind, können beliebig oft wiederholt werden. Mitunter ist es eine ganz schöne „Klickerei“ bis zum Ziel ;-)

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  • Zuletzt geändert: Thu. 05.08.2021 17:25
  • von go4it