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Mainboard Flash per JTAG auslesen und beschreiben

Der Flash-Speicher auf den Navigations-Mainboards (Spansion S29GL…) ist direkt am Hauptprozessor, einem Texas Instruments „OMAP5948ZXF“ angeschlossen. Der OMAP verfügt über eine JTAG-Schnittstelle und darüber kann man auch den Inhalt des Flash auslesen bzw. programmieren.

Alle hier gezeigten Schritte werden mit einem Segger J-Link JTAG-Adapter durchgeführt:

Zum auslesen reicht dabei die „EDU“-Variante, welche für ca. 60,- € zu haben ist. Um auch löschen und programmieren zu können benötigt man spezielle Lizenzen, welche z.B. in der „PLUS“-Version für um die 800,- € enthalten sind. Die Hardware ist exakt die gleiche, es sind nur zusätzliche Lizenzschlüssel.

:i: TIPP: Vom Segger J-Link werden zahlreiche, billige „China-Clones“ angeboten. Keine Ahnung ob welche davon genauso gut funktionieren wie das Original. Bei dem relativ günstigen Preis des „EDU“ würde ich jedoch immer ein Original vorziehen, da dies sicher qualitativ hochwertiger ist und man keine Probleme bekommt.

Darüber hinaus benötigt man noch die Software „Segger J-Flash“, welche im J-Link Commander Programmpaket enthalten ist und man direkt und kostenlos von der Segger Homepage herunterladen kann.

Weiterhin benötigt man zum verbinden von Mainboard und J-Link Adapter noch ein paar, möglichst kurze Dupont-Wires (Anschlußvariante Male-Male). Kurz, damit man sich keine Störungen einfängt.

Um den Inhalt des Flash nur auszulesen, genügt die günstige, nicht-kommerzielle „EDU“-Version des Segger J-Link Interfaces:

Auf dem Mainboard steuert ein NEC V850 Mikrocontroller (der sog. „Radioprozessor“) sämtliche Funktionen für den Radioempfang aber auch die Stromversorgung der Komponenten. Zur Überwachung empfängt er vom HMI-Prozessor heartbeats. Bleiben diese für eine längere Zeit aus (ca. 20 Sekunden) führt er einen Reset auf den OMAP durch. Die Zeit ist zu kurz um den gesamten Flash-Speicher auszulesen, daher muss man diesen Mechanismus still legen.

Hierzu muss eine Drahtbrücke zwischen Pin 3 und Pin 13 des rechten Serviceports (X3806) hergestellt werden. Ich habe mir hierfür aus dem Elektronikversand einen 14-poligen Micro-Match Header bestellt und aufgelötet. Dann kann ich mit einfachen Dupon-Kabeln die Brücke herstellen. Man kann hier natürlich auch einen Schalter oder einfach ein Stück Kuperleitung anlöten.

In der recht umfangreichen Liste der unterstützten CPUs ist der OMAP5948 leider nicht enthalten. Dieser Chip wurde speziell für Bosch hergestellt und es existieren keine öffentlich verfügbaren Datenblätter darüber. Er basiert jedoch auf dem OMAP5912 und dieser enthält eine ARM926EJ-S CPU, welche wiederum von J-Flash unterstützt wird :-)

Hierzu unter „Options“ den Menüpunkt „Project options…“ auswählen und folgende Einstellungen vornehmen:

JTAG-Einstellungen

CPU-Typ wählen

Einfach „ARM9“ aus der CPU-Liste wählen:

Flash Chip einstellen

Auf „Select flash device“ klicken und aus der Liste den „Spansion S29GL256N“ (32MB) für das FX bzw. „Spansion S29GL512N“ (64MB) für das NX oder MCA wählen:

Weitere Einstellungen...

Einstellungen sichern

Am Ende erhält man eine Übersicht der Einstellungen im Hauptbildschirm:

Diese speichert man sich am besten als „Project“ für spätere Versuche ab.

Strg-S drücken, zu speichernden Bereich bestätigen und als Zielformat „*.bin“ auswählen:

Zu diesem Thema gibt es auch einen Blog von mir im mondeo-mk4.de Benutzerforum: https://mondeo-mk4.de/index.php/Thread/21164-Hacking-into-NavFX/?postID=302879#post302879

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  • Zuletzt geändert: Fri. 26.07.2019 17:55
  • von go4it