Die PATS Programmierung
PATS kennt auf der Bedienerebene folgende Programmiermodus:
- „Ignition Key Programming“
- „Ignition Key Erase“
- „Module Initialization“
Mit Funktion 1 fügt man neue, weitere Schlüssel dem PATS System hinzu. PATS kann bis zu 8 Schlüssel verwalten, sprich es sind so viele Speicherplätze in den Modulen für Schlüsselcodes vorgesehen. Zum hinzufügen eines neuen Schlüssels wird lediglich dieser neue benötigt.
Da es auf Bedienerebene (möglicherweise sogar auf Programmebene) keine Möglichkeit gibt einen einzelnen Schlüssel zu löschen, bleibt einem für den Fall das einer abhanden kommt nur sämtliche Schlüssel mit der Funktion 2 zu löschen und alle neu zu programmieren.
Das reine löschen aller Schlüssel mit Funktion 2 wäre natürlich sinnlos. Diese Funktion ist nur die Vorbereitung zum neuprogrammieren von mindestens 2 Schlüsseln mittels Funktion 1. Erst dann wird die Wegfahrsperre deaktiviert (DTCs löschen natürlich). Ob dies nun die alten oder komplett neue Schlüssel sind ist dabei egal.
Demnach müsste Funktion 2 ja alle Schlüssel aus allen Modulen entfernen. Der Vorgang kann z.B. auch mit FORScan durchgeführt werden. Dabei wird vermutlich eine sichere Diagnosesitzung (Typ 0x27) mit dem BCM hergestellt, die Schlüssellöschungsfunktion aktiviert und diese macht dann alles weitere. Das ist nur Spekulation, es kann auch alles ganz anders sein!
Beim programmieren des Schlüssels wird ebenfalls eine sichere Verbindung mit dem BCM hergestellt und die Anlernprozedur gestartet. Der Empfänger des Transponders im Schlüssel (also nicht der aktive Sender bei Keyless-Schlüsseln) muss dabei in der Nähe vom Zündschloss sein. Dafür haben Keyless-Fahrzeuge extra einen kleinen Schacht (eigentlich für den Notfall, wenn der Transponder nicht mehr funktioniert) wo sonst das Zündschloß sitzt. Aber auch bei schlüsselgestarteten Fahrzeugen befindet sich hier der RFID-Empfänger welcher wiederum direkt mit dem BCM verbunden ist.
Die Prozedur geht davon aus das ein Schlüssel im Lenkradschloß steckt mit dem man zumindest die Stromzufuhr für die Module hat aktivieren können, ohne die ist ja eine Programmierung nicht möglich (hier ist das kleine Henne/Ei Problem von Keyless versteckt). Für den nachfolgend zu programmierenden Schlüssel geht die Prozedur davon aus das der zuvor programmierte noch im Schloß steckt und auf Position „1“ steht.
So wird man nach dem Start der Funktion 1 aufgefordert den Schlüssel auf Stellung „0“ (OFF) zu drehen und zu entfernen, den neuen einzusetzen und mit diesem dann wieder auf Position „1“ zu gehen. Sobald man die Zündung abgeschaltet hat beginnt ein Timer von 10 Sekunden. Schafft man es innerhalb dieser Zeit nicht den neuen Schlüssel einzustecken und auf Stellung „1“ zu drehen, wird der Vorgang abgebrochen. Das BCM wird nur den zuletzt empfangenen Schlüsselcode beim Wechsel von Position „0“ auf „1“ auslesen und speichern. Hat man es geschafft, bestätigt man mit „OK“ und der Schlüssel ist programmiert. Das ganze macht man für zwei Schlüssel und die Wegfahrsperre ist überwunden.
Das PATS hat eine Funktion um die Anzahl der aktuell programmierten Schlüssel abzufragen, für gewöhnlich sind das 2. Das wird auch immer in den Menüs angezeigt.
Wichtig: Programmiert man alle Schlüssel neu, muss man anschließend die Funktion 3 „Module Initialization“ durchführen um den Immobilizer entgültig weg zu bekommen.
Und damit nicht jeder damit rumspielen kann wie er will, hat Ford sich selbst noch als „man-in-the-middle“ reingesetzt und die Sache mit den In/Outcodes eingebaut. Das und noch eine Zwangswartezeit sollte verhindern das Diebe das PATS all zu einfach zurücksetzen und das Fahrzeug mit neuen Schlüsseln ausstatten können.
Dieser Code wird einmal benötigt um die Funktion 1 überhaupt aufrufen zu können. Also auch diese Sperre gilt es zu überwinden.