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CAN-Bus Basiswissen

In diesem Bereich befinden sich allgemeine, nicht fahrzeugspezifische CAN-Bus Informationen.

Der CAN-Bus ist, wie der Name schon sagt, ein Bus-System. D.H. die Teilnehmer („Nodes“) verbindet sich an einen gemeinsamen Bus um miteinander zu kommunizieren. Dieser Bus besteht im Grunde aus einer langen Leitung, die am Anfang und Ende mit einem Abschlußwiderstand („Terminator“) versehen ist.

Die Kommunikation auf dem Bus ist Nachrichtenorientiert, nicht Teilnehmerorientier. Das heißt, das der Inhalt der Nachricht nicht an einen speziellen Teilnehmer gesendet wird, sondern grundsätzlich von allen empfangen und verwendet werden kann. Es kommt also nicht darauf an wer eine Information sendet, sondern das sie gesendet wird.

Um den Inhalt der Nachricht zu interpretieren enthält diese eine CAN-ID. Dies ist eine eindeutige Nummer der Nachricht. Jedem Teilnehmer können eine oder mehrere CAN-IDs zum senden zugeordnet sein. Zum empfang von Nachrichten ist keine eigene CAN-ID notwendig.

Die ID und die darin kodierte Nachricht ist das wohl bestgehütetste Geheimnis der Fahrzeugbauer und ihrer Zulieferer. Es gibt keine legale Quelle um an eine solche CAN-Datenbank heran zu kommen. Die einzige Möglichkeit die Bedeutung der Nachrichten zu erfahren ist das Reverse Engineering des CAN-Bus.

Am häufigsten findet man den CAN-Bus mit differentieller Signalübertragung. Die Gründe hierfür sind die Störfestigkeit und damit höhere Reichweite sowie Übertragungsraten im Vergleich zu Single-Wire-CAN.

Hierbei kommen zwei Signalleitungen zum Einsatz, die ihren Spannungspegel zur Bitübertragung gegensätzlich (differentiell) ändern. Wird auf einer Leitung der Signalpegel angehoben, wird er in gleichem Maß auf der anderen abgesenkt:

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Durch das verdrillen der Adern wird so eine besonders hohe elektromagnetische Störfestigkeit erreicht, sowie die eigene Emission minimiert. Man kann also davon ausgehen, wenn man im Kabelbaum verdrillte Leitungen findet, das diese CAN-Bus Signale führen:

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Es gibt keine Norm und damit auch keine spezialisierten CAN-Bus Steckverbinder. Ein CAN-Bus Signal kann aufgrund seiner geringen Übersprecheigenschaften und Störfestigkeit mit anderen Signalleitungen zusammen verlegt und über gemeinsame Stecksysteme geleitet werden. Aufgrund der geringen Ströme und Spannungen kommt es mit niedrigen Querschnitten aus.

Man findet CAN-Signale u.a. an OBD-Steckern sowie div. Modulsteckern im KFZ.

Im Prototypenbau und Industrieanlagen hat sich als Quasi-Standard der 9-Polige SUB-D Steckverbinder etabliert. Bekannt ist dieses Stecksystem von RS232-Schnittstellen. Die Pin-Belegung ist gemäß CiA Empfehlung DS102-1

Pin Signal
1 +12V oder +5V oder N.C.
2 CAN_L
3 GND
4 N.C.
5 N.C.
6 GND
7 CAN_H
8 N.C.
9 +12V oder +5V oder N.C.
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  • Zuletzt geändert: Mon. 26.11.2018 08:36
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