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Funktionsweise

Die automatische Geschwindigkeitsregelung, auch „Tempomat“ genannt, ist eine austattungsabhängige Fahrzeugfunktion. Sie sorgt dafür, das eine aktuell gefahrene Geschwindigkeit automatisch gehalten wird. Dies ist ab 30 km/h, bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h, möglich. Den Tempomat gibt es in mehreren Ausbaustufen, bis hin zum abstandsgesteuertem System mit Radar.

Der Tempomat ist eine im PCM integrierte Funktion des Motormanagements um eine angegebene Geschwindigkeit beizubehalten. Ist das System aktiviert, kann mittels der Bedientasten die Fahrgeschwindigkeit erhöht oder verlangsamt werden ohne das Gaspedal zu bedienen. Das Gaspedal selbst behält jedoch seine volle Funktionstüchtigkeit auch während des Tempomatbetriebs, so dass man es z.B. für Überholvorgänge nutzen kann. Nach loslassen des Gaspedals verringert sich die Geschwindigkeit durch den natürlichen Fahrwiderstand (keine Bremsfunktion!) bis auf die eingestellte Tempomatgeschwindigkeit zurück.

Das PCM steuert dabei lediglich die Drosselklappe und damit die Motordrehzahl zur Geschwindigkeitsregelung. Vom ABS-Modul erhält das System die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit. Bei Modellen mit Automatikgetriebe erhält das Getriebemodul (TCM) über den CAN-Bus die Information das der Tempomat aktiv ist und verwendet dann spezielles Motordatenmapping.

Der Tempomat unterscheidet dabei drei Betriebszustände:

  1. „OFF“ ⇒ Das System ist ausgeschaltet und nicht in Betrieb
  2. „STANDBY“ ⇒ Das System ist betriebsbereit, regelt aber nicht die Fahrzeuggeschwindigkeit
  3. „ACTIVE“ ⇒ Das System ist aktiviert und regelt die Fahrzeuggeschwindigkeit die der Fahrer gewählt hat

Bei Motorstart ist der Betriebszustand zunächst immer „OFF“.

In diesem Modus ist nur der „ON“-Knopf aktiv.

Durch betätigen des „ON“-Knopfes der Lenkradtasten gelangt bringt man den Tempomaten in den „STANDBY“-Modus. Dies wird durch eine entsprechende Anzeige im Kombiinstrument dargestellt:

<BILD VOM IPC MIT TEMPOMAT IM STANDBY>

Der STANDBY-Modus kann nur bei laufendem Motor hergestellt werden und wenn das Fahrzeug nicht schneller fährt als die für den Tempomatbetrieb zulässige Höchstgeschwindigkeit.

Im STANDBY-Modus sind nur die Tasten „OFF“, „SET+“ und „SET-“ aktiv. Durch drücken der „OFF“-Taste kann das System deaktiviert werden.

<BILD VOM IPC MIT TEMPOMAT IM ACTIVE>

Durch drücken der „SET+“ und „SET-“ Tasten wird die Geschwindigkeitsregelung aktiv und die zum Zeitpunkt des betätigens gefahrene Geschwindigkeit wird gespeichert und im IPC digital angezeigt.

Folgende Konditionen müssen für einen Tempomatbetrieb erfüllt sein:

  1. Der 2. bis 6. Gang ist eingelegt und das Kupplungspedal nicht betätigt
  2. Die Motordrehzahl liegt zwischen Leerlauf- und Maximaldrehzahl
  3. Die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit liegt zwischen 30 km/h und 180 km/h

Im ACTIVE-Modue sind die Tasten „OFF“, „SET+“, „SET-“ und „CAN“ aktiv und haben dabei folgende Funktion:

  1. Durch drücken der „OFF“-Taste wird der Tempomat komplett deaktiviert
  2. Ein Druck auf „SET+“ (für weniger als 640ms) erhöht die Zielgeschwindigkeit um 1 km/h pro Betätigung. Wird die „SET+“ Taste länger als 640ms gehalten, steigt die Zielgeschwindigkeit in 1 km/h-Schritten, bis die Taste wieder losgelassen, oder die Maximalgeschwindigkeit von 180 km/h erreicht ist.
  3. Umgekehrt wie „SET+“ verhält sich die Taste „SET-“. Sie verringert die Geschwindigkeit um 1 km/h Schritte, bis zur Mindestgeschwindigkeit von 30 km/h.
  4. Die „CAN“ (Cancel) Taste bringt den Tempomaten wieder in den STANDBY-Modus. Die zuletzt eingestellte Geschwindigkeit bleibt gespeichert und wird im IPC in Klammern angezeigt.
  5. Um die zuletzt gespeicherte Zielgeschwindigkeit wieder zu erlangen, genügt ein Druck auf den „RES“-Knopf (Reactivation of saved speed). Das Fahrzeug beschleunigt dann, bis die Geschwindigkeit wieder ereicht wurde.

Der Tempomat wird automatisch wieder in den STANDBY-Modus zurückversetzt, wenn …

  1. … das Bremspedal betätigt wurde
  2. … das Kupplungspedals betätigt wurde (unabhängig von einem Gangwechsel)
  3. … die Handbremse angezogen wurde
  4. … die zuletzt gespeicherte Geschwindigkeit durch manuelles Gasgeben länger als 5 Minuten überschritten wurde
  5. … einer der Tempomattasten länger als 2 Minuten betätigt wurde
  6. … das TCM bzw. ABS/ESP für mehr als 40ms eingreifen musste
  7. … bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe die „N“-Stellung eingelegt wurde
  8. … die gefahrene Geschwindigkeit unter 30 km/h fällt
  9. … bestimmte DTCs aufgetreten sind

Durch betätigen des Gaspedals wird die Fahrzeuggeschwindigkeit erhöht, sobald die Gaspedalstellung über das Maß hinausgeht, welches ohne Tempomatbetrieb die gefahrene Geschwindigkeit ergeben würde. Lässt man das Gaspedal wieder los, wird die Geschwindigkeit auf den eingestellten Wert reduziert.

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  • Zuletzt geändert: Thu. 05.08.2021 06:13
  • von go4it