Die nachfolgende Reparaturanleitung passt, wenn die folgendene Aussagen zutreffend sind:
Dieser Defekt, einer der häufigsten, wird verursacht durch eine fehlerhafte Charge von RAM-Bausteinen von denen zwei im Gerät verbaut sind. Der Fehler sorgt dafür das meistens der RAM-Baustein auf der Unterseite der Hauptplatine kaputt geht. Grundsätzlich tragen aber beide Chips den Fehler „in sich“:
Der RAM-Chip ist bei auftreten des Defekts dann „wärmeempfindlich“, sprich durch geziehlte Erhitzung des Bausteins kann kurzfristig wieder eine Funktion hergestellt werden. Dieser Effekt ist jedoch nicht dauerhaft und spätestens nach Trennen der Stromversorgung ist wieder alles beim alten.
Einzige Lösung hierbei ist der Austausch des defekten RAM-Bausteins. Da es sich um einen Serienfehler handelt macht es aber nur Sinn gleiche beide RAMs zu tauschen, sonst hat man vermutlich nach kurzer Zeit das gleiche Problem wieder. Das würde jeder gute Elektroniker ohnehin tun!
Bevor man sich die notwendigen Ersatzteile beschafft sollte man überprüfen des es sich auch um das genannte Problem handelt. Dazu gibt es einen einfachen Test:
Nach spätestens einer Minute muss sich bei der Stromaufnahme eine Reaktion zeigen und diese sollte auf ca. 600-700 mA steigen. Zeigt sich nach der Prozedur weder beim unteren noch beim oberen RAM-Chip eine Reaktion, liegt ein anderer Fehler vor. Dann mit den weiteren Diagnosen fortfahren.
Zur Reparatur wird neben den RAM-Chips (die leider aufgrund ihres Alters kaum noch am Markt verfügbar sind) vor allem Erfahrung beim Löten von SMD-Chips der Bauform TSSOP (0,65mm Beinchenabstand) benötigt. Das hierfür erforderliche Equipment (Reflow-Lötstation, Entlötstation, Platinenvorwärmer, Flußmittel, Reinigungsmittel, Kapton-Tape, etc.) versteht sich von selbst. Wem das alles nichts sagt sollte besser die Finger davon lassen und einen Fachmann beauftragen.
Hier findet ihr eine detaillierte Anleitung zum auswechseln der RAM-Bausteine.
Idealerweise mit Heißluft. Die verbleibenden Lötzinnreste mit dem Lötkolben, etwas Flußmittel und Entlötlitze (1mm) entfernen.
Anschließend die Platine größzügig mit Alkohol von Flußmittelresten reinigen.
Zuletzt die Lötstellen unter dem Mikroskop (10-30 fache Vergrößerung) kontrollieren.
Die Gerätefront aufstecken (klappt auch im zerlgten Zustand problemlos) und wie oben beschrieben 12 V anlegen. Das gewohnte Einschaltbild mit der PIN-Abfrage sollte nun wieder zu sehen sein:
FERTIG
Immer wieder mal erreichen mich Hilfegesuche von Leuten die geglaubt haben den Austausch der RAM-Chips selbst hinzubekommen, aber schmerzlich feststellen mussten das man sowas nicht zum ersten Mal gemacht haben sollte um erfolgreich zu sein.
Häufigstes Problem sind hierbei abgelöste Leiterbahnen und Pads. Ein paar konnte ich, mit filegraner Verowire-Reparatur doch noch retten, aber bei anderen kam sprichwörtlich jede Hilfe zu spät, wie bei diesem besonders krassen Fall:
Antlöten mit „Heißluft“ hat der Gute wohl mit einer Baumarkt-Heißluftpistole verwechselt. Da war dann selbst für mich nichts mehr zu machen…
Wer Hilfe bei der Reparatur braucht, kann sich gern über das Kontaktformular an mich wenden.