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DTC im Detail

„DTC“ ist die Abkürzung für „Diagnostic-Trouble-Code“ und beschreibt einen erkannten Fehlerzustand im Fahrzeug. Die Module im Fahrzeug, die alles steuern, überwachen viele der angeschlossenen Sensoren und Aktoren. Beim Start und während der Fahrt werden erkannte Probleme im jeweiligen Modul als Fehler hinterlegt.

Beispielweise werden die Lampen der Hauptscheinwerfer permanent auf Funktion überwacht. Ein defektes Leuchtmittel wird vom Scheinwerfermodul erkannt und in Form einer Fehlermeldung dort gespeichert. Dabei wird im Code der Bereich und die Art des Problems hinterlegt, sowie ggf. Zeitpunkt und Kilometerstand. Das Kombiinstrument erkennt diese Fehlercodes und stellt ggf. eine Warnmeldung oder Symbol (z.B. die Motorkontroll-Leuchte) im Display dafür dar.

Nicht jedes erkannte Problem wird dem Fahrer sofort oder überhaupt über Signaltöne, Leuchtanzeigen oder Textmeldungen im Kombiinstrument gemeldet. Ein Fehler kann durchaus temporär und beim nächsten Fahrzeugstart wieder verschwunden sein. Wann welcher Fehler wie dargestellt wird, entscheiden die zentralen Steuersysteme des Fahrzeugs (IPC, BCM, PCM).

Über "Fahrzyklen" und "Warmlaufzyklen" werden Fehlalarme vermieden

Unter einem „Fahrzyklus“ versteht man das anlassen, fahren und abstlellen des Fahrzeugs. Tritt ein erkanntes Problem nach drei Fahrzyklen nicht mehr auf, wird die Systemkontrolleuchte (MIL) abgeschaltet.

Anschließend beginnen die „Warmlaufzyklen“. Darunter versteht man einen Fahrzyklus bei welchem die Motortemperatur mind. 70° C erreicht und zwischen den Zyklen der Motor mindestens um 22° C abgekühlt war. Tritt nach 40 solcher Warmlaufzyklen das Problem nicht mehr auf, wird der DTC gelöscht.

Gespeicherte Diagnose Fehlercodes sind die, die in der ECU selbst gespeichert sind.

Sporadische Diagnose Fehlercodes ermöglichen die Überwachung der abgasrelevanten Komponenten und der kontinuierlich überwachten Systeme. Dies sind Fehler die während eines Fahrzyklus aufgetreten sind, aber nicht ausreichend waren um einen DTC abzuspeichern.

Permanente Diagnose Fehlercodes sind die Fehlercodes die den Status „bestätigt“ haben und im Steuergerät erhalten bleiben, bis alle nötigen Tests der überwachten Systeme abgeschlossen sind und es festgestellt wird, dass der Fehler nicht mehr vorhanden ist. Damit wird verhindert das Fehlercodes kurz für einer Abgasprüfung gelöscht werden und die notwendigen Tests der überwachten Systeme noch nicht abgeschlossen sind. Permanente Fehlercodes können mit einem Diagnosegerät oder durch Abschalten der Batteriespannung nicht gelöscht werden. Erst wenn das Problem behoben ist und der Fehler nicht mehr auftritt wird der Code aus der Fehlerspeicher automatisch entfernt.

Viele Fehlercodes lassen sich aber nur durch auslesen mit einem geeigneten Lesegerät (z.B. einem Varianten) und Software (z.B. ELMConfig oder forscan) erkennen und zurücksetzen/quittieren. Das Lesegerät wird hierbei an die in jedem Fahrzeug vorhandene OBD-Schnittstelle eingesteckt. Steckerform und Pinbelegung sind genormt.

Das Kommunikationsprotokoll zum auslesen ist über die Norm „OBD“ (On-Board-Diagnose) festgelegt, ebenso viele Fehlercodes. So ist es auch nicht-Vertragswerkstätten möglich weitreichende Probleme am Fahrzeug zu erkennen und zu beheben. Nicht zuletzt nutzt der TÜV seit einigen Jahren diese Daten um abgasrelevante Probleme am Fahrzeug zu erkennen. Es gibt aber auch fahrzeugspezifische Fehlercodes. Hierfür sind besondere Bereiche im OBD-Protokoll definiert.

Über das Service-Menü im Kombiinstrument (IPC) lassen sich vom ihm erkannte DTCs darstellen. Jedoch werden nicht direkt DTC-Codes angezeigt, sondern Ford-Fehlercodes, welche noch nach DTC-Nomenklatur „übersetzt“ werden müssen. (Siehe hierzu die Tabelle am Ende des Artikels)

Beachten sollte man hier jedoch, das im Convers nicht alle DTCs abgelegt werden. Die vollständige Liste befindet sich im BCM und kann nur mit dem zuvor genannten OBD-Adapter ausgelesen werden. Weiterhin können die DTCs im IPC nur angezeigt, aber nicht gelöscht werden.

„DTC 00“ bedeutet, dass im Convers keine Fehlermeldungen gespeichert wurden. Die Zahl steht für die Anzahl der Fehlereinträge.

In ELMConfig werden DTC Fehlercodes z.B. so angezeigt:

B1B40, 01, 2C
U0140, 00, 2F
U0422, 00, 2E

Das erste Element jeder Zeile enthält den zuvor beschriebenen DTC-Code. Im zweiten Element wird eine Fehlerart signalisiert (hier findet man eine Liste aller bekannten Fehlerart-Codes). Das dritte Element enthält einen Modulspezifischen Status-Code, welcher genaueren Aufschluß über den Zustand des Moduls nach erkennen des Fehlers gibt.

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  • Zuletzt geändert: Wed. 26.12.2018 23:49
  • von go4it